Geologische Lage: Gemeinde Litzendorf

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Geologische Lage

Hauptbereich

Gebiet der Gemeinde Litzendorf

Im Ostteil des Süddeutschen Schichtstufenlandes bilden die Jura-Schichten der Fränkischen Alb das Innere einer NNW-SSE gerichteten flachen Muldenstruktur. Am Westflügel dieser Mulde liegt das Gebiet der Gemeinde Litzendorf. Das nach Osten einfallende Schichtgebäude des Jura beginnt unten mit den überwiegend tonigen Abteilungen des Lias (=Schwarzer Jura) und Dogger (=Brauner Jura), die mit Höhen zwischen 300 und 450 m NN die tieferen Landschaftsteile des östlichen Hauptsmoorwaldes, des Ellertals und des tieferen Albtraufs bilden.

Die überwiegend aus Kalkstein aufgebauten Schichten des Malm (=Weißer Jura) umfassen die höheren Teile der Albkante und der Albhochfläche wie die +/-550m hohen Rücken des Stammbergs im N, des Brand- & Stockenbergs im S und die Alb östlich Tiefenellern.

Während die unter dem Jura liegende Keuper-Formation vorwiegend unter festländischen Bedingungen entstanden ist, senkte sich zu Beginn der Jurazeit vor ca. 195 Millionen Jahren der süddeutsche Raum langsam ab, so dass dieser von NW nach SE schrittweise vom Meer überflutet wurde. Entsprechend finden sich in den Juraablagerungen versteinerte Meerestiere. Während viele Schichtglieder fossilarm oder -leer sind, enthalten einige Horizonte Anreicherungen von Fossilien.

Lias (Angulaten-Schichten): Sandsteinplatten mit Cardinienmuscheln (1)

Lias (Posidonienschiefer): Ichthyosaurus (2), Schmelzschuppenfische (3), Ammoniten, Belemniten

Dogger (''Ornaten-Ton"): kleine pyritisierte Ammoniten ("Goldschnecken")

Malm (Unt. u. Ob. Mergel): z.T. große Kalksteinkerne von Ammoniten (4) in geschichteten Ablagerungen, Schwämme (5), Seeigel (6)und Lochmuscheln in Riff-Sedimenten 

Nachjurassische Hebungen der Süddeutschen Scholle wölbten das gesamte Schichtgebäude bis zur heutigen Höhe empor. Als Baurohstoff hatte früher der Eisensandstein des Dogger Bedeutung; die Kirchen von Litzendorf und Lohndorf sind aus diesem ockerfarbenen feinkörnigen und nur mäßig festen Sandstein gebaut worden. Die reichen Grundwassermengen in den Schichten des Malm- und des Dogger-Sandsteins treten in zahlreichen Quellen zu Tage und werden zur gemeindlichen Trinkwasserversorgung genutzt. 

 

Literatur:
Hegenberger, W. et al. (1972): Erläuterungen zur geologischen Karte v. Bayern, Blatt Nr. 6032 Scheßlitz.- Geol. L.A. München

Koschel, R. (1970): Erläuterungen z. geol. Karte v. Bayern, Blatt Nr. 6031 Bamberg Nord. - Geol. L.A. München

Kuhn, 0.. (1983): Erdgeschichte des Bamberger Umlands. - Altötting

Richter, A.E. (1985): Geologie und Paläontologie:.Das Mesozoikum der Frankenalb vom Ries bis ins Coburger Land. - Kosmos-Verl. Stuttgart (u. Lizenzausgabe f. Gondrom-Verl., Bindlach 1991)