Lokale Agenda 21: Gemeinde Litzendorf

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Lokale Agenda 21

Hauptbereich

Was ist Agenda 21?

Auf der Konferenz von Rio de Janeiro 1992 verabschiedeten 170 Teilnehmerstaaten ein Umweltaktionsprogramm für das 21. Jahrhundert. Agenda 21 befasst sich allerdings nicht nur mit Energiefragen, Klima- und Umweltschutz, sie enthält vielmehr auch Aussagen zur Armutsbekämpfung, zur Bevölkerungspolitik und zu Fragen des weltweiten Handelns.

Was bedeutet Agenda 21 für die Gemeinde Litzendorf?

Die Kommune muss sich ihrer weltweiten Verantwortung bewusst sein nach dem Motto: "Global denken, kommunal handeln" oder "Global denken, kommunal handeln".

Umsetzung und Organisation in Litzendorf

Handeln und Planen muss vom Prinzip der Nachhaltigkeit geprägt sein und zwar ökologisch, ökonomisch und sozial verträglich;

  • revolutionäre Neuerungen werden nicht eingeführt,
  • vielmehr soll Begonnenes bewusster weiterentwickelt und umgesetzt werden, wie z.B. Landschaftsplan, Baumschutzverordnung, Schulhofbegrünung, extensive Pflege gemeindlicher Grünflächen;
  • Energieeinsparung und Nutzung regenerativer Energien - Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schule;
  • Marketingstudie

Startphase (14.01.1997)

Litzendorf auf dem Weg ins 21. Jahrhundert: Der Gemeinderat beschließt einstimmig die Aufstellung einer "Lokalen Agenda 21"

Einbeziehung der Bürgerschaft (28.02.1997)

Öffentliche Informationsveranstaltung über die Aufstellung der Kommunalen Agenda 21 und Fachvortrag über die Regenwassernutzung

Gründung der Arbeitskreise (05.06.1997):

  • AK 1: Siedlungsökologie und Fremdenverkehr
  • AK 2: Verkehr
  • AK 3: Wasser, Abfall
  • AK 4: Arbeit, Wirtschaft, Soziales, Sport, Freizeit und Kultur

Struktur

  • N.N., Koordinator der Kommunalen Agenda 21 / Leitung der Arbeitskreise / Koordination der einzelnen Arbeitskreise / Einbringung von Anträgen aus den Arbeitskreisen in den Gemeinderat / Geschäftsführung mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung / Organisation von öffentlichen Informationsveranstaltungen zu Agenda-Themen.
  • Herbert Schütz, Sprecher AK 1: Siedlungsökologie und Fremdenverkehr. Anschrift: Naisa, Am Kayweg 13, 96123 Litzendorf
  • N.N., Sprecher AK 3: Wasser, Abfall und Energie
  • Werner Schnabel, Sprecher AK 4: Arbeit, Wirtschaft, Soziales, Sport, Freizeit und Kultur, Anschrift: Pödeldorf, Am Forst 16, 96123 Litzendorf
  • Martina Nowak, Sprecherin AK Frauen, Anschrift: Weingarten 34, 96123 Litzendorf

Umweltfreundliche Gemeinde im Landkreis Bamberg 1996

Litzendorf erhält 1996 den 1. Preis im Wettbewerb "Umweltfreundliche Gemeinde im Landkreis Bamberg"

Kurzbeschreibung der Gemeinde:
"Die Gemeinde, mit ihren acht Ortschaften fünf Kilometer östlich von Bamberg gelegen, verfügt mit über eine hervorragende naturräumliche Ausstattung und über eine sehr gute Anbindung an das überregionale Straßennetz. Litzendorf bietet seinen Bürgern ene hohe Umwelt- und Wohnqualität, die durch die Nähe zu Bamberg weiter gesteigert wird. ...über die Gemeindegrenzen hinaus hat sich das Bild einer landschaftlich attraktiven Gemeinde etabliert, deren Gastronomie ( fünf Brauereien und zwölf Gaststätten) im ganzen Landkreis bekannt ist."

Auszug aus der "Marketingstudie für die Gemeinde Litzendorf" des Instituts für ländliche Entwicklungsforschung.

Wichtige Kriterien für die Verleihung des Umweltpreises Grossansicht in neuem Fenster: Bautafel Umbau Rathaus-Vorplatz"Umweltfreundliche Gemeinde im Landkreis Bamberg" 1996

Abfallwirtschaft

  • Betrieb einer eigenen Erdaushubdeponei, Erweiterung geplant;
  • Abfalltrennung in allen gemeindlichen Einrichtungen wie Schule, Kindergärten, Friedhof, Rathaus;
  • Wertstoffcontainer flächendeckend und Grüngutcontainer, Förderung der Eigenkompostierung, z.B. für OGV (Obst- und Gartenbauvereine).

Wasserwirtschaft

  • Eigene Wasserversorgungen aus Quellen und Tiefbrunnen;
  • Sämtliche Ortschaften sind an die Sammelkläranlage Bamberg angeschlossen;
  • Förderung der Regenwassernutzung;
  • Sukzessive Trennung von Schmutz- und Niederschlagswasser.

Immissionsschutz

  • Errichtung einer Photovoltaikanlage - Projekt: "Sonne in der Schule" (1995) - erste Schule im Landkreis;
  • Ausbau des Erdgasnetzes durch die FGL - Umstellung der Grund- und Hauptschule Litzendorf und Naisa, einschließlich der dazugehörigen Wohnungen und des Rathauses auf Erdgas;
  • Verkehrsberuhigte Bereiche mit Tempo-30-Zonen in allen Ortschaften.

Naturschutz und Landschaftspflege

  • Aufstellung eines Landschaftsplanes;
  • 53 besonders wertvolle Biotope wurden bereits vor 1996 kartiert;
  • Erlass einer Baumschutzverordnung zum Schutz wertvoller Baumbestände in den Ortschaften und Festsetzng von Pflanzgeboten in Bebauungsplänen;
  • Baumpatenschaften für gemeindliche Bäume;
  • weitere geschützte Gebiete: Naturwaldreservat Lohntal; Naturdenkmal Linde zwischen Pödeldorf und Naisa;
  • Naturpark "Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst" (östliches Ellerntal);
  • geschützte Landschaftsbestandteile: "Kalksinterbach mit begleitenden Gehölzbeständen" nordwestlich und "Ellernbach" südöstlich von Tiefenellern;
  • alle Ortschaften sind untereinander mit Radwegen verbunden; ein Wanderwegenetz mit 170 km markierten Wanderwegen und einer dazu gehörigen Wanderkarte ist vorhanden.

Arbeitsfelder der Agenda-Arbeitskreise

AK 1: Siedlungsökologie und Fremdenverkehr - Arbeitsfelder

  • Erarbeitung von ökologischen Kriterien für die Bauleitplanung;
  • Landschaftsplan - Umsetzung in der Gemeinde; 
  • Erhalt und Pflege von Streuobstwiesen;
  • Infoabend: Apfelsaft aus dem Bamberger Land und Zukunft der Streuostwiesen - mittelfristiges Ziel: Vermarktung von einheimischem Obst und einheimischen Produkten, z.B. an einem Markttag in Litzendorf.
  • Ausbau und Vernetzung der Wanderwege für Naherholung und für einen sanften Tourismus - in Zusammenarbeit mit der Flurbereinigung;
  • Lückenschlüsse im Radwegenetz zwischen Litzendorf und Lohndorf sowie Litzendorf und Geisfeld;
  • Erarbeitung eines Fremdenverkehrskonzeptes - sanfter Tourismus und Naherholung - der Arbeitskreise 1 und 4 zusammen mit Vertretern der örtlichen Gastronomie und des Beherbergungsgewerbes:

Natur und Landschaft, kulturelle Besonderheiten und historische Bauwerke, bestehende Rad- und Wanderwege, die einheimische Gastronomie mit ihren typischen fränkischen Brotzeiten - meist noch aus eigener Schlachtung, sowie fünf ortsansässige Brauereien bieten hierfür beste Voraussetzungen. 

AK 3: Wasser, Abfall und Energie - Arbeitsfelder

  • Förderung der Regenwassernutzung - Änderung der Gebührensatzung auf Antrag des Arbeitskreises (Einsparung für 4-Personenhaushalt mit Nutzung einer Regenwasserzisterne für Toilettenspülung ca. 130,- Euro);
  • Antrag an den Gemeinderat auf Einführung einer Gebühr für Einleitung von Oberflächenwasser in das gemeindliche Kanalnetz
  • (Schaffung von Anreizen zur Flächenentsiegelung); 
  • Nutzung des Regenwassers vom Kirchendach für Friedhof und Rathaus, Einbau einer Zisterne im Rahmen der Dorferneuerung;
  • Energieeinspaarung an der Grund- und Hauptschule - Durchführung verhaltensbezogener Maßnahmen mit der Schulleitung, der Umweltbeauftragten der Schule, der Lehrerschaft und dem Hausmeister;
  • öffentliche Informationsveranstaltungen zur Energieeinsparung, zur Aktion "Lass die Sonne in dein Haus" (Nutzung von Solarenergie) und zur Situation auf dem Strommarkt, einschließlich Stromsparen; 
  • Energietage im November 2000 und im Oktober 2003 - Einsparmöglichkeiten an Gebäuden, anlagentechnisch und verhaltensbezogen - z.B.: Grund- und Hauptschule Litzendorf / Grundschule Pödeldorf.

AK 4: Arbeit, Wirtschaft, Soziales, Sport, Freizeit und Kultur - Arbeitsfelder

  • Unterstützung der Bürger im Mühlwiesengebiet bei der Ausgestaltung des Kinderspielplatzes unter ökologischen Gesichspunkten;
  • Ausbildungsplatzsituation in der Gemeinde - Lehrstellenbörse;
  • Wirtschaftsförderung - Gewerbegebiete - Meinungsaustausch mit den örtlichen Gewerbetreibenden;
  • Koordination der kulturellen Aktivitäten in der Gemeinde - Förderung einer zur Tradition werdenden, gemeindespezifischen Kulturveranstaltung: Internationale Bildhauersymposien der Fränkischen Straße der Skulpturen, Kunst-Natur-Wanderweg im Ellerntal mit überregionaler Bedeutung.